Durch diesen wird es für Unternehmen teurer, Treibhausgase in die Umwelt einzubringen, was sie wiederum dazu motivieren soll, klimafreundliche Technologien einzusetzen. In diesem Artikel erfährst du, was es mit dem Emissionshandel auf sich hat und welche Vor- und Nachteile er aufweist.
Kurz und knapp: Was ist der Emissionshandel?
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Emissionen bis 2030 um 45 Prozent zu reduzieren. Als politisches Instrument für die Erreichung dieser Vorgabe wurde der Emissionshandel entwickelt, der dem Umwelt- und Klimaschutz dienen soll. Die Emissionszertifikate werden auf elektronischem Wege an Börsen gehandelt und repräsentieren jeweils eine Tonne CO²-Äquivalent. Zugleich gilt, dass die Industrie nur eine bestimmte Menge an CO² freisetzen darf. Dieser Ansatz, der über Handel und Begrenzung funktioniert, wird als „cap and trade“ bezeichnet.
Der Emissionshandel wird auf europaweiter und nationaler Ebene eingesetzt. Über die einzelnen Ländergrenzen hinweg funktioniert er innerhalb der EU in Form von „Downstream“, was bedeutet, dass du als Betreiber von Industrieanlagen oder eines Luftfahrtunternehmens CO²-Zertifikate kaufen musst. Durch diese werden die Treibhausgase, die durch dein Unternehmen ausgestoßen werden, ausgeglichen, da das Geld in klimafreundliche Projekte investiert wird. Dadurch wird zum Beispiel die Wiederaufforstung unterstützt.
Vorteile des Emssionshandels
Durch den Handel mit Zertifikaten sollen sowohl Wirtschaftsunternehmen als auch Endkunden dazu motiviert werden, auf nachhaltige Energiequellen wie ökologisch erzeugten Strom auszuweichen und/oder ihren Energieverbrauch zu verringern. In der Industrie ist dies zum Beispiel durch den Einsatz neuer Technologien und die Umstrukturierung von Produktionsabläufen möglich. Der Emissionshandel wirkt also zum einen sehr zielgerichtet, weil er dort ansetzt, wo die Treibhausgase entstehen beziehungsweise freigesetzt werden.
Zum anderen ist das System kosteneffizient, weil die Potenziale zur Vermeidung von CO² ausgeschöpft werden. Der finanzielle Aufwand für Kontrolle und Umsetzung des Emissionshandels hält sich in Grenzen, sodass der volkswirtschaftliche Nutzen überwiegt. Würden hingegen Strafen für eine zu hohe Freisetzung von Treibhausgasen eingeführt, ohne dass diese durch den Kauf von Zertifikaten vermieden werden könnten, so entstünden zu hohe Kosten für die Verwaltung und Vollstreckung der Sanktionen.
Wer profitiert davon?
Der Handel mit CO²-Zertifikaten bringt zum einen Geld in die Kasse des Bundeshaushalts. Zum anderen kannst du als Investor profitieren, weil der Handel an den Börsen stattfindet und du somit in die Spekulationen einsteigen kannst. Auch Unternehmen, die ihr Budget an Treibhausgasen nicht ausgereizt haben, profitieren, da sie das „Restguthaben“ als Zertifikate weiterverkaufen können.
Nachteile des Emissionshandels
Die Beteiligung am Handel mit CO²-Zertifikaten ist mit einigem Aufwand verbunden, der für kleine Unternehmen sowie Privatpersonen unzumutbar ist. Zugleich kann nicht kontrolliert werden, welche Mengen Privathaushalte emittieren. Aus diesem Grund gilt in Deutschland das „Upstream“-Prinzip, nach dem die Inverkehrbringer Zertifikate für die Verschmutzung erwerben, die durch den Verbrauch ihrer Produkte (zum Beispiel Kraftstoffe und Strom) entstehen. Sie geben diese Kosten an dich als Endverbraucher oder Unternehmer weiter, was für dich zu höheren Preisen an der Tankstelle und auf der Stromrechnung führt. Ein Nachteil des Emissionshandels ist also die Steigerung der Lebenshaltungskosten beziehungsweise der Betriebskosten deiner Firma.
Ein weiterer Nachteil wird von einigen Fachleuten darin gesehen, dass Firmen unbegrenzt Verschmutzungsrechte kaufen und somit weiterhin große Mengen an CO² freisetzen könnten. Allerdings ist die erlaubte Gesamtmenge an Treibhausgasen wie zuvor erwähnt durch den „cap“ beschränkt, sodass die Industrie hier früher oder später an eine Grenze stoßen wird.
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