Wie funktioniert Emissionshandel?

Dezember 10, 2023
Die Erderwärmung und die damit verbundenen Extremwetterlagen wie Dürren und Überschwemmungen zeigen eindeutig, dass der Mensch die Natur überlastet hat, unter anderem durch den seit Jahrzehnten hohen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2).

Wie funktioniert Emissionshandel?

Dezember 10, 2023
Die Erderwärmung und die damit verbundenen Extremwetterlagen wie Dürren und Überschwemmungen zeigen eindeutig, dass der Mensch die Natur überlastet hat, unter anderem durch den seit Jahrzehnten hohen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2).

Der Emissionshandel setzt an dieser Stelle an, da Anlagenbetreiber durch dieses Instrument dazu motiviert werden können, weniger CO2 zu produzieren und damit ihren Teil zum Klimaschutz beizutragen. In diesem Artikel erfährst du unter anderem, wie Emissionshandel genau funktioniert, wer darin involviert ist und welche Kontrollinstanzen es gibt.

Was ist der Emissionshandel?

Der Handel mit Emissionszertifikaten ist eine politische Maßnahme innerhalb der Europäischen Union, die 2005 beschlossen wurde und international EU-ETS (European Union Emissions Trading System) genannt wird. Das Ziel besteht darin, den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich zu reduzieren und die Wirtschaft aller Nationen auf eine nachhaltige und umweltfreundliche Arbeitsweise umzustellen. Dafür soll die Freisetzung von CO2 durch die Industrie und andere Unternehmen bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 Prozent verringert werden.

Wer nimmt am Emissionshandel Teil?

Der Handel mit den Zertifikaten findet zwischen Unternehmen statt, die Energie wie Strom und Wärme herstellen oder die selbst große Mengen an Energie verbrauchen. Hat eine Firma die Menge an Emissionen, die sie ausstoßen darf, nicht ausgereizt, so kann sie die Differenz in Form von Verschmutzungsrechten an einen anderen Betrieb verkaufen. Firmen, die mehr CO2 produzieren als gesetzlich erlaubt, können diese Zertifikate entweder direkt von einem anderen Unternehmen kaufen oder im Rahmen von Auktionen ersteigern. In Deutschland nehmen circa 11.000 Anlagen am Handel mit Zertifikaten Teil, darunter Stahlwerke, Raffinerien und Kraftwerke.

Grundprinzip des Emissionshandels

Durch den Emissionshandel wird das primäre Ziel verfolgt, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, indem dieser für Unternehmen kostspielig wird. Das Grundprinzip besteht also zum einen darin, Firmen zur Investition in klimafreundliche Technologien zu motivieren, weil sie dadurch Geld sparen können. Zum anderen wird sichergestellt, dass eine festgelegte Obergrenze, über die du im nächsten Unterkapitel mehr erfährst, nicht überschritten und somit das Klima geschützt wird.

Voraussetzungen für den Verkauf der THG-Quote

Die erste Voraussetzung besteht darin, dass du den Fahrzeugschein beziehungsweise Teil I der Zulassungsbescheinigung benötigst. Wichtig ist, dass du auf diesem Dokument als Halter vermerkt bist. Du kannst den Fahrzeugschein entweder einscannen oder abfotografieren und das Bild hochladen. Die zweite Voraussetzung ist, dass das Auto oder andere Fahrzeug ausschließlich mit Strom betrieben wird.

Wie funktioniert der Emissionshandel?

Der Handel mit Verschmutzungsrechten auf nationaler Ebene, kurz nEHS genannt, bezieht weitere Marktakteure in den Handel ein beziehungsweise unterwirft sie der Obergrenze, die in der EU-Gesetzgebung nicht umfasst sind: Verkehr und Wärme für Gebäude. Seit 2021 müssen auch diese Betriebe für die Treibhausgase, die sie emittieren oder die durch die Nutzung ihrer Produkte ausgestoßen werden, bezahlen. Die nationalen Vorschriften sehen keine kostenlosen Zertifikate vor und verfolgen ein Upstream-Prinzip, nach dem die Unternehmen, die mit Brennstoffen handeln, finanziell belastet werden. Da sie diese Kosten zumindest teilweise an ihre Kunden weitergeben, bedeutet das für dich als Verbraucher, dass Du für klimaschädliche Energieträger wie Benzin mehr bezahlst als für emissionsarme wie Ökostrom.

Innerhalb der EU gilt das Prinzip „Cap and Trade“, also „Begrenzen und Handeln“. Die Staaten innerhalb der Europäischen Union legen jeweils fest, wieviel CO2 ausgestoßen werden darf, geben also eine Obergrenze vor. Diese Grenze wird im Lauf der kommenden Jahre Schritt für Schritt verringert, damit die Wirtschaft der EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral wird. Die EU-Abgeordneten, die an der Entwicklung der gesetzlichen Grundlagen beteiligt waren, haben sich auf Zuteilungsregeln geeinigt, durch die einige Unternehmen eine gewisse Menge an Zertifikaten kostenlos erhalten. Reichen einer Firma diese Verschmutzungsrechte nicht aus oder wurden ihr keine zugeteilt, so muss sie sie käuflich erwerben oder ersteigern. Die EU-Gesetze hinsichtlich Emissionshandel funktionieren somit nach einem Downstream-Prinzip, das bei den Betreibern der Anlagen ansetzt.


FAQ

Wer kontrolliert den Emissionshandel?

In Deutschland ist dafür die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) zuständig, die zum Umweltbundesamt gehört. Auf Ebene der EU wurde hierfür die EU-Transaktionseinrichtung (EUTL) ins Leben gerufen.

Wer kontrolliert CO2-Zertifikate?

Die Kontrolle der Emissionsberichte und der damit verbundenen Verschmutzungsrechte ist in Deutschland laut Treibhausgasemissionshandelsgesetz (TEHG) Aufgabe der Bundesländer.

Was ist der Emissionshandel, einfach erklärt?

Der Emissionshandel ist ein politisches Instrument, durch das die Nutzung klimaschädlicher Energiequellen teuer wird, wodurch sie ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Wer ist zum Emissionshandel verpflichtet?

Anlagenbetreiber, die Energie und Wärme erzeugen, sind zur Teilnahme am Emissionshandel ebenso verpflichtet wie Inverkehrbringer von Kraftstoffen und Verkehrsunternehmen, zum Beispiel Flugverkehrsgesellschaften.

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