Diese Gase kommen zwar natürlicherweise in der Erdatmosphäre vor und verhindern dort, dass Wärme ins Weltall entweicht. In der aktuellen hohen Konzentration wird dieser Effekt jedoch problematisch, da die Erde sich zunehmend aufheizt. Um zu verhindern, dass die Durchschnittstemperaturen weiter ansteigen, hat die Bundesregierung einige Maßnahmen beschlossen. Dadurch soll hierzulande bis 2045 nicht mehr CO2 ausgestoßen werden, als Deutschland ausgleichen kann. An dieser Stelle kommt der Handel mit CO2-Zertifikaten ins Spiel. Wo du CO2-Zertifikate kaufen kannst und wie viel sie kosten, erfährst du in diesem Beitrag.
Was bedeutet „CO2-Zertifikate kaufen“?
CO2-Zertifikate sind ein politisches Instrument, das dem Klimaschutz auf zwei Arten dient. Zum einen kann CO2 nun nicht mehr unbegrenzt kostenlos ausgestoßen werden, sondern muss ab einer gewissen Obergrenze (dem sogenannten Cap) bezahlt werden. Dadurch entstehen Anreize, weniger Treibhausgase zu erzeugen und in nachhaltige Technologien zu investieren, was dem Klima zugutekommt. Zum anderen investiert die Regierung die Versteigerungserlöse im Projekte, die sich auf die Klimabilanz förderlich auswirken. Die Zertifikate werden an den Energiebörsen gehandelt, wobei jedes Zertifikat einer Tonne CO2 entsprichst. Wenn du Unternehmer in einem energieintensiven Bereich bist, ersteigerst du die Emissionsberechtigungen an einer der Handelsplattformen, wenn du dein Budget aufgebraucht hast. Als Privatperson kannst du keine einzelnen Zertifikate kaufen, sondern sie nur im Rahmen von Finanzprodukten erwerben.
Wer muss CO2-Zertifikate kaufen und warum?
Wenn dein Unternehmen fossile Brennstoffe wie Diesel, Benzin, Heizöl oder Erdgas verkauft, bist du seit 2021 zum Kauf von CO2-Zertifikaten verpflichtet. Auch Flüssiggas und Biomasse, die aus umweltschädlichen Quellen stammen, werden bepreist. Der Grund dafür ist, dass bei der Nutzung deiner Produkte große Mengen an Treibhausgasen frei werden. Um die Klimaerwärmung einzudämmen, müssen diese ausgeglichen werden, was Kosten verursacht. Dieses Geld wird über die Bepreisung der Brennstoffe im Rahmen des CO2-Handels erzeugt. Auch andere Wirtschaftszweige sind zum Kauf von CO2-Zertifikaten verpflichtet. Dazu gehören der innereuropäische Luftverkehr, die Energiewirtschaft sowie energieintensive Industrien. Dass auch diese Branchen für ihre Emissionen bezahlen müssen, basiert auf EU-Recht und muss daher in Deutschland umgesetzt werden.
Wo können CO2-Zertifikate gekauft werden?
Der Handel mit CO2-Berechtigungen findet an Börsen statt, zum Beispiel an der Leipziger European Energy Exchange AG (EEX) und der Frankfurter Energiebörse. Die EEX hat vom Bundesumweltamt den Zuschlag für diese Position, die europaweit ausgeschrieben war, erhalten. Damit ist sie für den Vollzug des nationalen Handels mit Emissionszertifikaten verantwortlich. Als Privatanleger kannst du wie erwähnt in Finanzprodukte investieren, die von verschiedenen Anbietern, darunter Vontobel und Société Générale, zusammengestellt wurden.
CO2-Zertifikate kaufen – das Prinzip
Zu Beginn der Umsetzung des Kyoto-Protokolls wurden die Emissionsrechte größtenteils kostenlos vergeben. Seit 2021 findet stattdessen eine Bepreisung statt. Das Prinzip: Wer Emissionen ausstößt, soll dafür bezahlen. Dies findet rückwirkend statt und ist mit Dokumentationspflichten verbunden. Wenn du als Unternehmer am Zertifikatshandel teilnehmen musst, hast du bis zum 31. Juli 2022 erstmals einen Bericht über deine Emissionen aus dem Jahr 2021 abgegeben. Zudem bist du dazu verpflichtet, die entsprechenden Zertifikate bis zum 30. September 2022 an der EEX zu kaufen und sie im Emissionshandelsregister der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) zu hinterlegen.
CO2-Zertifikate kaufen – Kosten
Die Deutsche Emissionshandelsstelle hat Festpreise beschlossen, die für eine Tonne CO2 gelten. Während du für diese Menge an Treibhausgasen im Jahr 2021 mindestens 25 Euro bezahlt hast, wird sich diese Ausgabe bis 2025 auf 55 Euro erhöhen. Zusätzlich kommt ein Transaktionsentgelt von 0,0049 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer hinzu. Weitere Entgelte oder Gebühren gibt es nicht, auch die Registrierung an der Leipziger Energiebörse kostet dich nichts. Wie hoch die Preise letztendlich ausfallen, hängt davon ab, wie viele Zertifikate zur Verfügung stehen. Durch den freien Handel folgen Kauf und Verkauf von CO2-Zertifikaten den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, wodurch realistische Preise entstehen sollen. Je knapper also das Angebot, desto höher die Kosten. Wenn du dich fragst: „Was kostet ein CO2-Zertifikat?“, dann verfolgst du am besten über einen längeren Zeitraum das Geschehen an der Börse. So bekommst du einen Eindruck von den Preisentwicklungen.
Welche Arten von CO2-Zertifikaten gibt es?
Die Emissionsberechtigungen werden in zwei Varianten angeboten: Als Indexzertifikat und als Hebelzertifikat. Bei der ersten Variante profitierst du von der Wertentwicklung der Anlage, idealerweise im Verhältnis eins zu eins. Bei Produkten mit Hebelwirkung kannst du Zertifikate kaufen, wenn diese gerade günstig sind, und sie zu höheren Preisen wieder abstoßen. Da der Markt stark schwankt, gehst du dabei jedoch das Risiko ein, deine Investition zu verlieren.
Du hast Fragen? Wir von eCO2wo helfen dir gerne weiter! Dafür kannst du unser Kontaktformular nutzen oder uns einfach unter +49 (0)208 44476155 anrufen.