Deutschland hat sich im Rahmen des Pariser Übereinkommens dazu verpflichtet, seinen Teil zum Klimaschutz beizutragen. Die deutschen Klimaschutzziele sind seit 2019 rechtlich verankert und sehen unter anderem den Handel mit Emissionen vor. Worum es sich dabei genau handelt, erfährst du in diesem Blogartikel.
Was ist Emissionshandel?
Die Bepreisung von CO2 ist ein politisches Instrument, das dem Klimaschutz dient. Das Ziel besteht darin, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit einzugrenzen, um schwerwiegende Folgen für Natur und Menschen zu verhindern. Der Emissionshandel basiert auf dem Grundsatz „Cap and Trade“, also „Beschränken und Handeln“. Die Obergrenze für Emissionen gilt für alle Akteure gemeinsam. Die Preise wiederum, die du für CO2-Zertifikate bezahlst, kommen ab 2026 in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage zustande. Je knapper die Zertifikate, desto teurer sind sie. Emissionshandel findet auf nationaler und internationaler (europäischer) Ebene statt.
Nationaler Emissionshandel
Der Handel mit Emissionen auf nationaler Ebene wurde 2021 eingeführt. Die gesetzliche Grundlage stellt das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) dar, das festhält, dass du für CO2-Emissionen aus den Bereichen Verkehr und Wärme bezahlen musst. Der nationale Emissionshandel umfasst verschiedene Brennstoffe, die schädliche Treibhausgase freisetzen. Dazu gehören Diesel, Flüssig- und Erdgas, Benzin und Heizöl. Ab 2023 fällt auch Kohle unter die CO2-Bepreisung.
Was ist das?
Es handelt sich wie gesagt um ein Instrument für den Klimaschutz, das auf einem Ausgleich für die entstandenen Emissionen basiert. Dieser wird durch den Erlös aus Zertifikaten finanziert, die wiederum an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig gehandelt werden. Eine Tonne CO2 entspricht einem Zertifikat, das du erwerben und im Register der nationalen Emissionshandelsstelle (nEHS) hinterlegen musst.
Wer nimmt daran teil?
Der nationale Emissionshandel betrifft dein Unternehmen direkt, wenn du Inverkehrbringer von klimaschädlichen Kraftstoffen bist. Wenn du Heizöl herstellst und verkaufst oder Diesel an Verbraucher abgibst, musst du somit CO2-Zertifikate erwerben. Als Betreiber von Anlagen, die Wärme erzeugen, bist du ebenfalls von der gesetzlichen Verpflichtung zum CO2-Ausgleich durch Zertifikate betroffen. Ein weiterer Akteur ist die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt), die zum Umweltbundesamt gehört.
Welchen Zweck hat er?
Bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein, also nicht mehr CO2 ausstoßen, als abgebaut werden kann. Der Handel mit Zertifikaten und die CO2-Bepreisung stellen einen Anreiz für Dich als Unternehmer dar, in klimafreundliche Technologie zu investieren. Wenn du möglichst wenige Emissionen erzeugst, musst du weniger Zertifikate erwerben und hast somit einen höheren wirtschaftlichen Gewinn.
Gleichzeitig wirkt das klimapolitische Instrument als Motivation, um alternative Energien wie Wasserstoff zu erforschen. Für dich als Unternehmer sind Forschung und Entwicklung zwar teuer, sie lohnen sich jedoch auf lange Sicht zweifach: Zum einen sparst du Kosten ein und zum anderen förderst du den Klimaschutz.
Wo liegt der Unterschied zum internationalen Emissionshandel?
Auf europäischer Ebene funktioniert der Emissionshandel nach dem Downstream-Prinzip. Unternehmen, die Anlagen betreiben und dadurch CO2 freisetzen, müssen Zertifikate erwerben. Mit diesen werden die klimaschädlichen Emissionen ausgeglichen. National folgte der Handel hingegen dem Upstream-Prinzip. Bei diesem bist du als Inverkehrbringer dazu verpflichtet, CO2-Zertifikate zu kaufen, wenn du beispielsweise mit Benzin handelst. Bei der Verbrennung dieses Kraftstoffs entstehen Treibhausgase. Diese werden mit dem Geld, das du für die Zertifikate gezahlt hast, über Klimaschutzprojekte neutralisiert.
FAQ
Wie viel kostet ein Zertifikat?
Zur Einführung 2021 wurde ein Zertifikat mit 25 EUR bepreist. Bis 2025 steigen die Kosten auf 55 EUR, ab 2026 beginnt die angebotsabhängige Bepreisung im Rahmen von Versteigerungen.
Was bedeutet das für Verbraucher?
Für dich als Verbraucher kommen durch die Klimaschutzmaßnahmen höhere Kosten zustande, da die Anlagenbetreiber und Inverkehrbringer ihre gestiegenen Ausgaben weiterreichen.